Zusammenfassung
Das Thema provoziert zunéchst eine Frage: Wieso eigentlich brauchen wir eine „neue Arbeitsmarktpolitik“? Wieso genügt es nicht, endlich die konsequente Anwendung jener wirtschaftspolitischen Instrumente zu fordern, die — in den westlichen Industrieländern in den fünfziger und sechziger Jahren entwickelt und in der Bundesrepublik im Stabilitéts- und Wachstumsgesetz von 1967 kodifiziert — durch die staatliche Beeinflussung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage ein Wiederauftreten langanhaltender Massenarbeitslosigkeit zuverlässig ausschließen sollten? Wieso also soll man eine Diskussion führen, die sich auf die verschiedenen Aspekte einer „neuen Arbeitsmarktpolitik“ und nicht auf die Bedingungen und Möglichkeiten einer Wiederbelebung der „alten“ keynesiani-schen Vollbeschäftigungspolitik konzentriert?