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Wichard von Moellendorff: Mit logischer Schärfe und systematischer Unbeugsamkeit

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Citation

Evers, J., & Möckl, L. (2015). Wichard von Moellendorff: Mit logischer Schärfe und systematischer Unbeugsamkeit. Chemie in unserer Zeit, 49(4), 236-247. doi:10.1002/ciuz.201500655.


Cite as: https://hdl.handle.net/21.11116/0000-0007-6EFA-5
Abstract
Untersuchungen über die Vorgänge, die beim Verformen von Metallen und Legierungen ablaufen, waren im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zentrales Forschungsthema. Wichard von Moellendorff baute dazu im Kabelwerk Oberspree (KWO) der “Allgemeinen Elektricitätsgesellschat” (AEG) ein neues Industrie‐Labor auf. So konnte er sich mit systematischen metallographischen und mechanischen Untersuchungen an der wissenschaftlichen Auseinandersetzung über die Verformungsvorgänge beteiligen. 1913 leitete er zusammen mit Czochralski erste Vorstellungen über die Auswirkungen der Kristallinität auf die Verformungvorgänge ab. Seine Deutungen waren zunächst im Widerspruch zu gängigen wissenschaftlichen Auffassungen, setzten sich dann aber als richtig durch. Nach einer Auszeit während des Ersten Weltkriegs setzte er diese Forschung als Direktor des Staatlichen Materialprüfungsamtes und gleichzeitig des Kaiser‐Wilhelm‐Instituts für Metallforschung in Berlin‐Dahlem fort und untersuchte die Form der Fließkegel, die beim mechanischen Zerreißen von Metallstäben entstehen. Diese Vorgänge ließen sich 1929 durch “Drehung, Verzerrung und Gleitung kristallographischer Gleitebenen” deuten. Polany befasste sich ab 1923 mit röntgenographischen und mechanischen Untersuchungen der Verformungsvorgänge. 1932 gelang ihm der wissenschaftliche Durchbruch über einen Versetzungsmechanismus. Demnach werden einzelne Atome auf Zwischenpositionen verschoben und bewegen sich dann schrittweise durch den Kristall. 1933 verließ Polanyi wegen seiner jüdischen Abstammung Nazi‐Deutschland; Moellendorff gehört zu den wenigen der deutschen wissenschaftlichen und technischen Elite, die sich mutig dem Nazi‐Regime entgegengestellten.