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Forschungspapier

Wissenschaftler auf Zeit: Die Durchsetzung der Personalpolitik der Befristung in der Max-Planck-Gesellschaft seit den 1970er-Jahren

MPG-Autoren
/persons/resource/persons103094

Leendertz,  Ariane
Assoziierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;
Historical Commission, Bavarian Academy of Sciences and Humanities, Munich, Germany;

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Zitation

Leendertz, A. (2020). Wissenschaftler auf Zeit: Die Durchsetzung der Personalpolitik der Befristung in der Max-Planck-Gesellschaft seit den 1970er-Jahren. MPIfG Discussion Paper, 20/15.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/21.11116/0000-0007-9E71-8
Zusammenfassung
The majority of academic staff at universities and non-university research institutions in Germany today are employed on fixed-term contracts. This paper reconstructs the causes and dynamics of this development, which began in the 1970s, taking the example of the Max Planck Society (MPG) as a basis. While in 1976 just 15.7 percent of contracts were fixed-term, by 2016 that figure had risen to 69.2 percent. The motives of those at the top of the MPG, who gradually expanded the scope for fixed-term employment over the years, changed with time. In the 1970s and 1980s, fixed-term contracts were initially intended to help ensure mobility and to prevent overaging and an associated shortage of positions for early-career researchers. During the 1990s, however, strategic organizational interests gained increasing importance. Around the turn of the millennium, there was a strong belief that the MPG needed maximum flexibility in terms of human and institutional resources in order to compete globally with other research organizations for reputation and leadership personnel. The more research staff were employed only on fixed-term contracts, the easier it became to close obsolete departments and institutes, establish new ones in their place, and offer the newly appointed directors from around the world as many vacant positions as possible.
Die Mehrheit des wissenschaftlichen Personals an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland ist heute befristet beschäftigt. Der Beitrag rekonstruiert die Ursachen und Dynamiken dieser Entwicklung, die in den 1970er-Jahren begann, am Gegenstand der Max-Planck-Gesellschaft. Lag der Befristungsanteil 1976 lediglich bei 15,7 Prozent, stieg er bis 2016 auf 69,2 Prozent an. Die Beweggründe der MPG-Spitze, die die Möglichkeiten der Befristung über die Jahre immer weiter ausdehnte, veränderten sich dabei über die Zeit. Sollten Zeitverträge in den 1970er- und 1980er-Jahren zuerst dazu beitragen, die personelle Mobilität im Bereich des Mittelbaus zu erhalten und eine Überalterung des wissenschaftlichen Personals sowie Stellenblockaden zu verhindern, traten im Verlauf der 1990er-Jahre strategische Organisationsinteressen in den Vordergrund. Um die Jahrtausendwende verfestigte sich die Überzeugung, dass die MPG über ein größtmögliches Maß personeller und institutioneller Flexibilität verfügen müsse, um sich im globalen Wettbewerb der Forschungsorganisationen um Reputation und Leitungspersonal behaupten zu können. Je mehr wissenschaftliche Beschäftigte nur befristet angestellt waren, desto leichter war es, obsolete Abteilungen und Institute zu schließen, stattdessen neue zu gründen und den neu berufenen Direktorinnen und Direktoren aus der ganzen Welt so viele freie Wissenschaftlerstellen wie möglich anzubieten.