Abstract
Investitionen in innovative Täigkeiten orientieren sich in Unternehmen am Ziel
ökonomischer Effizienz. Zugleich sind Innovationen als ökonomische Güter
durch starke Externalitäten und die prinzipielle Unvorhersehbarkeit ihres wirtschaftlichen
Erfolgs charakterisiert. Diese Eigenschaften verhindern es, Innovationsentscheidungen
im Rahmen des Maximierungspostulats der ökonomischen
Theorie zu erfassen. Dies eröffnet die Frage, welcher handlungstheoretischer
Mittel wir bedürfen, um innovative Aktivitäten zu verstehen. Ausgehend
von einer Kritik, Innovationen von der Grundlage des Rationalmodells des
Handelns zu begreifen, wird in diesem Aufsatz der Vorschlag entwickelt, die
Betriebswirtschaftslehre könne für die Frage der Organisation von innovativen
Tätigkeiten von der Soziologie lernen. Einerseits wird anhand der Strukturationstheorie
von Anthony Giddens die Möglichkeit der systematischen
Verbindung der Innovationsproblematik mit einem handlungstheoretischen
Entwurf aus der Soziologie aufgezeigt, andererseits soll aus den Begrenzungen
dieses Entwurfs der Vorschlag entwickelt werden, die Betriebswirtschaftslehre
könne für das theoretische Verständnis der Kreativität des Handelns
(Joas) die Theorietradition des amerikanischen Pragmatismus nutzbar
machen.