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Thesis

Interaktion von Syntax und Prosodie beim Sprachverstehen: Untersuchungen anhand ereigniskorrelierter Hirnpotentiale

MPS-Authors
/persons/resource/persons19623

Eckstein,  Korinna
Department Neuropsychology, MPI for Human Cognitive and Brain Sciences, Max Planck Society;

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Eckstein, K. (2007). Interaktion von Syntax und Prosodie beim Sprachverstehen: Untersuchungen anhand ereigniskorrelierter Hirnpotentiale. PhD Thesis, Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences, Leipzig.


Cite as: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0010-BE90-B
Abstract
In einer Serie von vier EEG-Experimenten wurde der kontrovers diskutierte Zeitverlauf der Verarbeitung prosodischer und syntaktischer Informationen beim Sprachverstehen mit Hilfe ereigniskorrelierter Potentiale (EKPs) untersucht. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob und wann Prosodie und Syntax interagieren. Dabei wurden zwei verschiedene Vorgehensweisen gewählt: (1) Beeinflussen interindividuelle prosodische Verarbeitungsunterschiede syntaktische Verarbeitungsprozesse? In Experiment 1 konnte gezeigt werden, dass in Abhängigkeit von der individuellen prosodischen Beurteilungsleistung die Topografie der mit der initialen syntaktischen Strukturbildung in Verbindung gebrachten ELAN-Komponente moduliert wird. (2) Um die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Prosodie und Syntax auch intraindividuell zu untersuchen, wurden in den Experimenten 2, 3 und 4 die Variablen Syntax und Prosodie innerhalb eines Verletzungsparadigmas systematisch variiert. In Experiment 2 wurde eine in der Literatur bislang nicht berichtete rechts-anteriore Negativierung („RAN“) gefolgt von einer P600 in Reaktion auf verletzte prosodische Erwartungen registriert. Diese Befunde belegen die psychologische Realität einer eigenen prosodischen Repräsentationsebene bei der Sprachverarbeitung. Darüber hinaus fand sich eine Tendenz zu einer Interaktion zwischen prosodischer und syntaktischer Information in einem späten Verarbeitungszeitfenster (P600). In Experiment 3 konnte das zuvor beobachtete biphasische Muster aus RAN gefolgt von P600 für verletze prosodische Erwartungen auf einer anderen Position im Satz repliziert werden. Darüber hinaus gelang es, die Interaktion zwischen Prosodie und Syntax im Zeitbereich der P600 statistisch abzusichern. In Experiment 4 schließlich konnte anhand einer Modulation der ELAN-Komponente nachgewiesen werden, dass prosodische Information auch bereits verarbeitungsinitiale Prozesse der syntaktischen Strukturerstellung beeinflussen kann. Bemerkenswert ist dabei, dass Prosodie nach dem derzeitigen Erkenntnisstand die einzige sprachliche Information ist, die noch vor der primären syntaktischen Information verarbeitet werden kann.