Deutsch
 
Hilfe Datenschutzhinweis Impressum
  DetailsucheBrowse

Datensatz

DATENSATZ AKTIONENEXPORT

Freigegeben

Forschungspapier

Wirtschaftsnationalismus im Wandel der Zeit: Der politische Diskurs um ausländische Unternehmensübernahmen in Großbritannien seit den 1950er-Jahren

MPG-Autoren
/persons/resource/persons41148

Callaghan,  Helen
Institutioneller Wandel im gegenwärtigen Kapitalismus, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

Externe Ressourcen
Es sind keine externen Ressourcen hinterlegt
Volltexte (beschränkter Zugriff)
Für Ihren IP-Bereich sind aktuell keine Volltexte freigegeben.
Volltexte (frei zugänglich)

mpifg_dp13_14.pdf
(beliebiger Volltext), 3MB

Ergänzendes Material (frei zugänglich)
Es sind keine frei zugänglichen Ergänzenden Materialien verfügbar
Zitation

Callaghan, H., & Hees, A. (2013). Wirtschaftsnationalismus im Wandel der Zeit: Der politische Diskurs um ausländische Unternehmensübernahmen in Großbritannien seit den 1950er-Jahren. MPIfG Discussion Paper, 13/14.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0014-62B9-4
Zusammenfassung
Jüngere Studien kritisieren die weitverbreitete Gleichsetzung von Wirtschaftsnationalismus und Protektionismus mit der Begründung, dass auch Marktliberalisierung oft mittels nationalistischer Motive gerechtfertigt wird. Wir ergänzen, dass spiegelbildlich dazu die Befürworter von Protektionismus zunehmend marktliberalisierende Motive anführen. Anhand britischer Parlamentsdebatten über Auslandsübernahmen seit 1956 dokumentiert der vorliegende Artikel die protektionistische und liberale Form von Wirtschaftsnationalismus sowie die protektionistische Form von Wirtschaftsliberalismus. Die zeitliche Entwicklung dieser drei Diskursstränge veranschaulicht einen graduellen Wertewandel und ergänzt damit neuere Studien zu Mechanismen kapitalistischer Dynamik um eine diskursive Dimension. Im Gegensatz zu beiden Formen von Wirtschaftsnationalismus wertet protektionistischer Liberalismus offene Märkte nicht als Mittel zur Förderung oder Schwächung des nationalen Interesses. Stattdessen werden offene Märkte zum Selbstzweck, der keiner Rechtfertigung mehr bedarf und sogar Protektionismus legitimieren kann.
Recent studies challenge the widespread practice of equating "economic nationalism" with protectionism, by showing that market liberalization is also frequently justified with reference to nationalist motives. We add that, conversely, advocates of protectionism increasingly advance market-liberalizing motives to legitimate their demands. The present article traces the conservative and liberal forms of economic nationalism, as well as the protectionist form of economic liberalism, through British parliamentary debates regarding foreign takeovers from 1956 onward. The observed discursive change illustrates a gradual change in values and thereby informs recent studies on mechanisms of capitalist development. Unlike both forms of economic nationalism, protectionist liberalism does not portray open markets as a means of promoting or undermining the national interest. Instead, open markets become an end in themselves that no longer requires justification and can even serve to legitimate protectionism.