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Politisierte Aufsichtsräte? Über die Entwicklung personeller Verflechtungen von Wirtschaft und Politik in Österreich (1989–2011)

MPG-Autoren
/persons/resource/persons127201

Korom,  Philipp
Soziologie des Marktes, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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ÖZS_39_2014_Korom.pdf
(Verlagsversion), 753KB

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Zitation

Korom, P. (2014). Politisierte Aufsichtsräte? Über die Entwicklung personeller Verflechtungen von Wirtschaft und Politik in Österreich (1989–2011). Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 39(1), 1-22. doi:10.1007/s11614-014-0112-z.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0017-98AE-9
Zusammenfassung
Manager-Parteien-Netzwerke sind Erscheinungen im Zwischenbereich von Wirtschaft und Politik, die die Eigenlogik dieser Systeme in Frage stellen können. Für das Österreich der achtziger Jahre galt, dass der Weg in die Vorstands- und Aufsichtsratsetagen der führenden staatsnahen Wirtschaftsunternehmen nicht an den Großparteien vorbeiführte. Dieser Aufsatz quantifiziert die Entwicklung personeller Verflechtungen von Wirtschaft und Politik in Österreich (1989–2011) und bringt sie mit gesellschaftlichen Machtverschiebungen zwischen der Wirtschaft und dem Staat in Verbindung. Im Fokus der Betrachtung stehen dabei Mehrfachmandatsträger in den Aufsichtsgremien von Österreichs Top-Unternehmen. Die Analyse zeigt, dass Organisationseliten jene staatsnahen statesmen of industry weitgehend abgelöst haben, die zwischen antagonistischen Interessen der Wirtschaft und des Staates vermittelten. Der Proporz bei Stellenvergaben bleibt jedoch derart stark ausgeprägt, dass ein Regierungswechsel einen „Farbwechsel“ in den Aufsichtsräten führender Unternehmen zur Folge hat. Das politische Kapital hat folglich seine Wertigkeit für das Topmanagement nicht gänzlich verloren.
Party affiliations of managers form the basis of social networks that are not only positioned between the mostly autonomous systems of politics and business, but are able to undermine the functional logics of these social systems. In the eighties Austrian business was dominated by the state to such an extent that political parties could vote their men of confidence into the boards of large stated-owned companies. This article quantifies the evolution of personal connections between business and politics in Austria (1983–2011) and explains changing patterns by pointing out shifts of power between the state and business. The focus of attention here is on multiple directors in supervisory boards of Austria’s big business. The study shows that businessmen have largely displaced the statesmen of industry who used to mediate conflicts between the state and business within a corporatist setting. “Proporz”, however, remains widespread and a change of government still leads to new constellations of political representation in supervisory boards of large companies. Political capital has thus not lost completely its value for top managers.