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Fritz Stern (1926–2016)

MPS-Authors
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Ertl,  Gerhard
Physical Chemistry, Fritz Haber Institute, Max Planck Society;

/persons/resource/persons21529

Friedrich,  Bretislav
Molecular Physics, Fritz Haber Institute, Max Planck Society;

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Citation

Ertl, G., & Friedrich, B. (2016). Fritz Stern (1926–2016). Angewandte Chemie, 128(33), 9620-9621. doi:10.1002/ange.201605519.


Cite as: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-002B-BDF4-3
Abstract
Fritz Stern war in Amerika und darüber hinaus, insbesondere in Deutschland, hoch angesehen und bekannt, nicht zuletzt wegen seiner als Buch veröffentlichten Gespräche mit Helmut Schmidt. Sein Lebenswerk war dem Studium der Kulturgeschichte – dem Zusammenwirken von intellektueller und politischer Geschichte – von Deutschland und Europa in neuerer Zeit gewidmet. “Warum und auf welche Weise ist das universelle Potential der Menschheit zum Bösen in Deutschland Wirklichkeit geworden?” war “die brennende Frage”, für die er eine Antwort suchte, und “die Zerbrechlichkeit der Freiheit” war, wie er es ausdrückte “die einfachste und tiefste Lehre aus meinem Leben und meiner Arbeit”. Doch Fritz Stern studierte nicht nur die Geschichte, sondern er machte auch Geschichte, indem er die britische Premierministerin Margaret Thatcher während der Wiedervereinigung oder den amerikanischen Botschafter in Deutschland, Richard Holbrook, beriet, kurz nachdem das “fünfte Deutschland”, das er erlebt hat, entstanden war (seine Autobiographie hat den Titel Fünf Deutschland und ein Leben. Erinnerungen, und aus ihr stammen – wenn nicht anders angegeben – die hier als wörtliche Zitate wiedergegebenen Passagen). Fritz Sterns Einsichten in die Funktionsweise von Liberalismus und Illiberalismus wurzelten in seinen profunden Untersuchungen der Politik und der Finanzwelt während des “langen” 19. Jahrhunderts, die auch weniger bekannte Ideologien umfassten, welche den Boden für das Aufkommen des Nationalsozialismus und seines Antisemitismus bereiteten. Im Bewusstsein, dass Deutschlands Aufstieg zur Vorherrschaft auf der Weltbühne nach der Reichsgründung von 1871 auf seiner wissenschaftlich-technischen Kultur beruhte, schuf Stern eine Galerie der Schlüsselfiguren dieses “Geniezeitalters”: Paul Ehrlich, Albert Einstein, Fritz Haber, Max Planck, Walter Rathenau und Chaim Weizmann, und das mit einer persönlichen Note, die durch Sterns Familiengeschichte möglich wurde.