Deutsch
 
Hilfe Datenschutzhinweis Impressum
  DetailsucheBrowse

Datensatz

DATENSATZ AKTIONENEXPORT

Freigegeben

Zeitschriftenartikel

"Ghost in the Machine": Der Staat in Luhmanns Theorie politischer Systeme

MPG-Autoren
/persons/resource/persons231620

Wansleben,  Leon
Soziologie öffentlicher Finanzen und Schulden, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

Externe Ressourcen
Volltexte (beschränkter Zugriff)
Für Ihren IP-Bereich sind aktuell keine Volltexte freigegeben.
Volltexte (frei zugänglich)
Es sind keine frei zugänglichen Volltexte in PuRe verfügbar
Ergänzendes Material (frei zugänglich)
Es sind keine frei zugänglichen Ergänzenden Materialien verfügbar
Zitation

Wansleben, L. (2020). "Ghost in the Machine": Der Staat in Luhmanns Theorie politischer Systeme. Soziale Systeme, 21(2), 279-306. doi:10.1515/sosys-2016-0011.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/21.11116/0000-0005-A638-1
Zusammenfassung
Dieser Aufsatz diskutiert Niklas Luhmanns ebenso ambivalente wie vielversprechende Auseinandersetzung mit dem Staat. Das Problem im Hintergrund dieser Auseinandersetzung ist die Schließung des politischen Systems und die Rolle des modernen Staates in der Stabilisierung von Grenzen zwischen der Politik und den anderen Funktionssystemen. Entsprechend stellt Luhmann Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte als historisch wesentliche, in der Politik selbst institutionalisierte ‚Absicherungen‘ für eine funktional differenzierte Gesellschaftsstruktur dar. Allerdings verstellt seine ‚Staatsskepsis‘ und das Konzept der „strukturellen Kopplungen“ den Blick für komplementäre Formen moderner Staatlichkeit (z. B. den Wohlfahrtsstaat). Von dieser Problemstellung ausgehend werfe ich einen neuen Blick auf die Bindung der Politik an die organisationale Konfiguration der öffentlichen Verwaltung, die aufgrund ihrer polykontextural angelegten Beobachtungs- und Entscheidungsprogramme zeitkritische Systeminterdependenzen adressierbar macht. Der Aufsatz knüpft schließlich an Diskussionen über das Konzept der Weltgesellschaft an, um zu argumentieren, warum ‚staatliche‘ Lösungen von Interdependenzproblemen zwischen Funktionssystemen im Angesicht von fragmentarischen Differenzierungsprozessen immer weniger tragen.
This article engages with Niklas Luhmann’s ambivalent and promising conception of the state. The problem in the background of this discussion is how we can theorize the ‘closure’ of a political system and the role of the modern state in stabilizing boundaries between politics and the other social systems. Following this line of thought, Luhmann understands the political institutionalization of constitutions and fundamental rights as decisive historical steps towards the formation of a functionally differentiated society. But his general skepticism towards the state and his notion of “structural couplings” prevents him from analyzing complementary forms of modern statehood (e. g. the welfare state). On the back of this problematic, I reinterpret the nexus between politics and the particular organizational configuration of public administration that, due to its polycontextural programmes of observation and decision-making, provides means to address time-critical problems of system-interdependence. This article finally takes up discussions on world society in order to argue why ‘state-led solutions’ to problems of social system-interdependence have less and less purchase in the face of fragmentary differentiation processes.