Deutsch
 
Hilfe Datenschutzhinweis Impressum
  DetailsucheBrowse

Datensatz

DATENSATZ AKTIONENEXPORT

Freigegeben

Forschungspapier

Das deutsche Wachstumsmodell, 1991–2019

MPG-Autoren
/persons/resource/persons41207

Höpner,  Martin       
Politische Ökonomie der europäischen Integration, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

/persons/resource/persons208776

Baccaro,  Lucio       
Politische Ökonomie, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

Externe Ressourcen
Es sind keine externen Ressourcen hinterlegt
Volltexte (beschränkter Zugriff)
Für Ihren IP-Bereich sind aktuell keine Volltexte freigegeben.
Volltexte (frei zugänglich)

mpifg_dp22_9.pdf
(beliebiger Volltext), 3MB

Ergänzendes Material (frei zugänglich)
Es sind keine frei zugänglichen Ergänzenden Materialien verfügbar
Zitation

Höpner, M., & Baccaro, L. (2022). Das deutsche Wachstumsmodell, 1991–2019. MPIfG Discussion Paper, 22/9.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/21.11116/0000-000B-78F7-8
Zusammenfassung
This paper analyzes Germany’s export-led growth model in the years 1991 to 2019 and is specifically aimed at readers with an interest in political economy but without prior knowledge of comparative political economy research. Economic policy operates between the conflicting goals of domestic stabilization and export promotion. German economic growth in the period analyzed was primarily driven by foreign demand, suggesting an unusual calibration of economic policy parameters. This calibration is analyzed in three spheres: fiscal and monetary policy, wage policy, and the finance-housing complex. The growth model had two formative phases, one after the end of the reunification boom and one during the first roughly six to eight years after the introduction of the euro. Restrained fiscal policy, subdued wage growth, and conservative credit and housing policies pushed down domestic growth and inflation but gave the export sector competitive advantages against the background of a price-elastic demand for German export goods. By the end of the period under analysis, the extreme export orientation gave way to a more balanced growth model. The paper concludes with an outlook on possible future paths.
Dieser Beitrag analysiert Deutschlands exportorientiertes Wachstumsmodell in den Jahren 1991 bis 2019. Er richtet sich speziell an Leserinnen und Leser mit Interesse an politökonomischen Problemstellungen, aber ohne spezielle Vorkenntnisse über Forschungsansätze der Vergleichenden Politischen Ökonomie. Wirtschaftspolitik bewegt sich in einem Zielkonflikt zwischen Binnenstabilisierung und Exportförderung. Das deutsche Wirtschaftswachstum wurde im untersuchten Zeitraum vor allem von der Auslandsnachfrage getragen, was auf eine ungewöhnliche Kalibrierung der wirtschaftspolitischen Parameter hindeutet. Diese Ausrichtung wird in drei Sphären analysiert: in der Fiskal- und Geldpolitik, der Lohnpolitik und im Finanz-Wohnbau-Komplex. Das Wachstumsmodell hatte zwei formative Phasen, eine nach dem Ende des Wiedervereinigungsbooms und eine während der ersten ungefähr sechs bis acht Jahre nach der Eurogründung. Eine zurückhaltende Fiskalpolitik, ein gedämpftes Lohnwachstum und eine konservative Kredit- und Wohnungsbaupolitik hemmten das Binnenwachstum und die Preisauftriebe, verschafften dem Exportsektor vor dem Hintergrund einer preiselastischen Nachfrage nach deutschen Exportgütern aber Wettbewerbsvorteile. Zum Ende des Analysezeitraums wich die extreme Exportorientierung einem stärker ausbalancierten Wachstumsmodell. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungspfade.