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Demokratiezufriedenheit · Politische Partizipation · Ungleichheit · Demokratietheorie
Abstract:
In der Ungleichheitsforschung spricht man von einer „großen Kehrtwende“ der E inkommensverteilung, die seit den Siebzigerjahren stattgefunden hat. Zuerst in den angelsächsischen Ländern, dann auch in Westeuropa hat die Einkommensungleichheit zugenommen. In diesem Aufsatz wird vor diesem Hintergrund untersucht, wie sich soziale Ungleichheit auf politische Partizipation und politische Einstellungen auswirkt. In einem ersten Analyseschritt wird
die wachsende Einkommensungleichheit in den OECD-Staaten dokumentiert. Anschließend wird mithilfe von Daten aus dem European Social Survey für 17 westeuropäische Demokratien gezeigt, dass der Aufstieg unkonventioneller Partizipationsformen das Ideal politischer Gleichheit
gefährdet, weil diese stärker als konventionelle Partizipationsformen – insbesondere das Wählen – sozial verzerrt sind. Im dritten Schritt zeigt eine Mehrebenenanalyse, dass in ungleichen Ländern die Demokratiezufriedenheit und das Institutionenvertrauen niedriger als in Ländern mit geringerer Einkommensspreizung ausfallen.