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Abstract:
Zusammenfassung
Im Rahmen dieser Arbeit sollten für die Rezeptortyrosinkinase Ror2 weitere
Interaktionspartner der Wnt-Familie (außer den bereits bekannten) identifiziert werden. Um
von den vielen Wnt-Proteinen potentielle Interaktionspartner zu selektieren, wurde im ersten
Teil der Arbeit das Expressionsmuster aller murinen Wnts und der wichtigsten Antagonisten
in der frühen Handentwicklung analysiert. Neben bereits veröffentlichten Daten, wurden auch
bislang unbekannte Expressionsmuster gezeigt. Die Expression von Wnt6 in der AER, von
Wnt7b im dorsoventralen Ektoderm und auch die Expression von Wnt11 in der AER war
bislang in der Literatur beschrieben. Anhand überlappender Expressionsmuster der Wnts und
Ror2 wurden Kandidaten für putative Interaktionen selekiert.
Im zweiten Teil der Arbeit wurden mittels Coimmunopräzipitationen mögliche Interaktionen
zwischen Wnt7a, Wnt8a, Wnt8b, Wnt9a, Wnt10a, Wnt10b, Wnt11 und Ror2 geprüft. Es
konnte bestätigt werden, dass diese Wnts an Ror2 mit unterschiedlich starken Affinitäten
binden. Weiterhin wurde gezeigt, dass die Interaktion unabhängig von Corezeptoren ist und
Ror2 physiologisch mit den Wnts interagiert. Bei Coimmunopräziptiationen mit der
trunkierten Ror2 Variante, Ror2∆CRD, konnte eine Interaktion nicht mehr nachgewiesen
werden, was bestätigt, dass die Interaktion über die Cystein-reiche Domäne (CRD) der RTK
Ror2 vermittelt wird. Um auch hier die Unabhängigkeit von Corezeptoren zu verifizieren,
müsste die CoIP erneut mit dem Ror2∆CRD-konditionierten Medium durchgeführt werden.
Um weiterhin die Thematik zu verdeutlichen, müsste in funktionellen Analysen (Reporter-
Assays) die Auswirkung dieser Interaktionen auf den Wnt-Signalweg getestet werden. Mikels
und Nusse zeigten, dass aufgereinigtes Wnt5a-Protein je nach Rezeptorangebot den
kanonischen Wnt-Signalweg aktivieren oder inhibieren kann (Mikels und Nusse, 2006). In
Anlehnung an diese Studien könnten die in dieser Arbeit als Ror2- Interaktionspartner
detektierten Wnts auf solche Einflüsse auf den Wnt-Signalweg getestet werden. Gezielte
Mutationen könnten Aufschluss über eventuelle Funktionen der konservierten Domänen
geben. Aufgrund von Redundanz sind kock out Mäuse kein vorteilhaftes Analysesystem,
denn ein redundantes Wnt kann die Funktion des Fehlenden übernehmen.