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Sprache; Musik; Temporallappen; Elektrokortikografie (ECoG); Hippocampussklerose; Language; Music; Temporal lobe; Electrocorticography (ECoG); Hippocampal sclerosis
Abstract:
Hintergrund
Sprache und Musik weisen starke Gemeinsamkeiten in ihren Struktureigenschaften auf. Dies legt nahe, dass beide auf einer gemeinsamen kognitiven und neuroanatomischen Basis beruhen.
Fragestellung
Dieser Beitrag diskutiert widersprüchliche Befunde für oder gegen neuronale Parallelen von Sprache und Musik und argumentiert, dass die Untersuchung kognitiver Teiloperationen und die Berücksichtigung bestehender Hirnläsionen diese Befunde vereinbaren kann.
Material & Methoden
Mittels Elektrokortikografie (Studie I) und funktioneller Magnetresonanztomografie (Studie II) wurden Schnittpunkte von Sprache und Musik in der Grammatikverarbeitung und Gedächtnisbildung bei Patienten mit Temporallappenepilepsie (TLE) untersucht.
Ergebnisse
Studie I zeigt eine Co-Lokalisation der Grammatikverarbeitung in Sprache und Musik im bilateralen Temporallappen. Studie II zeigt bei Patienten mit linker TLE eine untypische Entkopplung von Text- und Melodiegedächtnis in Liedern.
Diskussion
Die Ergebnisse belegen neurokognitive Schnittstellen zwischen Sprache und Musik, unterstreichen jedoch die Wichtigkeit, kognitive Teilfunktionen getrennt zu betrachten und die neurologische Gesundheit der Probanden zu berücksichtigen.