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Erworbene Dyslexie; Zwei-Routen-Lese-Modell; Differenzialdiagnostik; DYMO; LEMO 2.0
Abstract:
Die vorliegende Vergleichsstudie stellt Diagnostikergebnisse ausgewählter DYMO- (Schumacher et al., 2020) und LEMO 2.0-Untertests (Stadie et al., 2013) zur Untersuchung der Leseleistung von zwölf Personen mit Dyslexie (PmD) gegenüber. Dabei wurden individuelle Analysen und Gruppenanalysen (leichte vs. schwere Lesebeeinträchtigung) vorgenommen. Aufgrund der komplexeren Itemstruktur und zusätzlich berücksichtigter Modellkomponenten in DYMO wurde die Hypothese formuliert, dass mit DYMO ergänzende Aussagen zum modellbezogenen Störungsort getroffen werden Zudem wurde erwartet, dass leichte Lesebeeinträchtigungen durch DYMO im Vergleich zu LEMO 2.0 sensitiver erfasst werden können. Beide Annahmen konnten zum Teil bestätigt werden. In der Analyse der individuellen Daten trugen die DYMO-Untertests bei elf von zwölf PmD ergänzende Informationen zum Lesebefund bei. Auf der Ebene der Gruppenanalyse wurden für die Teilaspekte erreichte Leistungsbereiche und Effekte psycholinguistisch kontrollierter Variablen für PmD mit einer leichten Lesebeeinträchtigung durch DYMO vertiefende Informationen ermittelt. Die vorliegende Arbeit leistet einen wesentlichen Beitrag zur Spezifizierung des Lesebefundes bei erworbenen Dyslexien.