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Abstract:
Der prämotorische Kortex, der fast den gesamten präzentralen Gyrus einnimmt,
wird klassischerweise mit der Vorbereitung und Organisation von Bewegung in
Verbindung gebracht. Nunmehr kommt der Erforschung der nicht-motorischen
kognitiven Funktionen des prämotorischen Kortex eine ebenso große Bedeutung
zu. Zur Untersuchung der prämotorischen Funktion der perzeptuellen Verarbeitung
von Reihenfolgen (Sequenzen) wird eine Reihe von Experimenten dargestellt,
die zwei sich ergänzende Methoden anwenden: die funktionelle Bildgebung
bei gesunden Erwachsenen und die Testung der Verhaltensleistung von Patienten.
Auf dem letzteren methodischen Ansatz lagerte das stärkere Gewicht der Forschungsarbeit,
da die perzeptuelle Sequenzierungsleistung bisher kaum an Patienten
untersucht wurde. Ausgehend von den funktionell-bildgebenden Befunden
einer fMRT-Studie bei Gesunden, die mittels eines bewegungsrelatiertes Experiments
die somatotope Organisation des prämotorischen Kortex aufzeigte, wurden
Fragestellungen für die Untersuchung der Verhaltensleistung von Patienten entwickelt.
Im Zusammenhang mit der Anwendung eines abstrakten Sequenzexperiments
verfolgten die Patientenstudien das Ziel, eine mögliche kompensierte
prämotorische Funktion darzustellen, insofern die fehlerfreie Bearbeitung der
Experimente zudem ein hohes Maß an Flexibilität erforderte. Es wurden einerseits
Patienten mit einer direkten Schädigung des prämotorischen Kortex getestet,
und im Vergleich andererseits zwei weitere Patientengruppen, Patienten mit der
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und stotternde männliche
Versuchsteilnehmer, deren Störungsbilder als solche vordergründig nicht mit
einer neurologischen Gehirnschädigung in Verbindung gebracht werden, in deren
Zusammenhang aber Annahmen zu zerebralen Auffälligkeiten diskutiert werden.