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Terrorismus : Definition Struktur Dynamik

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Wildfang,  Anne
Criminology, Max Planck Institute for Foreign and International Criminal Law, Max Planck Society;

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Citation

Wildfang, A. (2010). Terrorismus: Definition Struktur Dynamik. Berlin: Duncker & Humblot.


Cite as: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-002E-4218-3
Abstract
Die vorliegende Arbeit untersucht Terrorismus vor dem Hintergrund kriminologischer und sozialpsychologischer Theorien, um die Phänomenologie sowie die Konstruktion des Terrorismus zu beleuchten. Damit wird eine Wissenserweiterung in Bezug auf Erscheinen, Entwicklung, Wirkung und Attraktivität des Terrorismus angestrebt, deren Ergebnisse die rechtspolitischen Überlegungen zur Behandlung des Terrorismus bereichern sollen.
Zu diesem Zweck wird zunächst der Gegenstandsbereich des Terrorismus erfasst. Hervorgehoben werden die Schwierigkeiten bei einer Definitionsfindung, welche insbesondere in der Abhängigkeit von der subjektiven Wahrnehmung des Betrachters sowie der spezifischen Wirkweise des Terrorismus gründen.
Als Gruppenphänomen findet ferner die Struktur terroristischer Gruppierungen Beachtung. Terroristische Gruppen bilden in der Regel Strukturhybriden aus hierarchischen und netzwerkartigen Elementen, wobei aufgrund der Bedingungen des Untergrundes Regelmäßigkeiten festzustellen sind.
Sodann wird vor dem Hintergrund der Sozialen Identitätstheorie sowie gruppendynamischen Ansätzen die Entwicklung einer terroristischen Gruppe nachgezeichnet. Die besondere Distinktheit zu Fremdgruppen bewirkt bei terroristischen Gruppen eine außergewöhnliche Selbstwerterhöhung und Unsicherheitsreduktion und damit Attraktion für das Individuum. In Zusammenhang mit gruppendynamischen Effekten, Neutralisationsmechanismen und kollektiven Lernerfahrungen erklärt sich weiter eine Hinwendung zur Gewalt und Gewalteskalation.
Die Kombination von theoretischen Betrachtungen, mit Schwerpunkt auf der Kollektivität des Terrorismus sowie dessen selbstwertschützenden Eigenschaften, bietet ein Konzept für die Entwicklung terroristischer Gruppen, welches sowohl deren Attraktivität als Eigengruppe, die Dynamik mit Fremdgruppen als auch die Gewaltanwendung umfasst. Damit bindet diese Studie die aktuelle, kriminologisch bisher vernachlässigte Thematik des Terrorismus theoretisch ein und bietet somit eine Grundlage für dringend benötigte empirische Forschung sowie Anknüpfungspunkte für die Sinnhaftigkeit und Effektivität von Anti-Terrorismusmaßnahmen.